Eduardo OTEIZA

Kobe, am 4. November 2019

Liebe Kollegen und Freunde,

Es ist eine große Ehre, vom Rat und vom Präsidium der Internationalen Vereinigung für Verfahrensrecht als Präsident vorgeschlagen worden zu sein. Auf persönlicher Ebene bin ich von einer tiefen Emotion und aufrichtigen Dankbarkeit erfüllt, dass Sie mir die Verantwortung für die Leitung der IAPL übertragen haben.

Es ist keine individuelle Herausforderung, sondern eine kollektive Verpflichtung. Der Rat hat unter Beachtung unserer Satzung beschlossen, das Präsidium für die nächsten vier Jahre wie folgt zusammenzusetzen: Fernando Gascón Inchausti als Exekutivgeneralsekretär, Masahiko Omura, Vizepräsident für Asien, Richard Marcus, Vizepräsident für Nordamerika, Burkhard Hess, Vizepräsident für Europa, Luiz Guilherme Marinoni, Vizepräsident für Lateinamerika und Frédérique Ferrand, Margaret Woo und Remo Caponi als Generalsekretär. Ich könnte kaum in besserer Gesellschaft sein. Es ist ein echtes Privileg, die nächsten vier Jahre mit ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Vielen Dank, dass Sie die Herausforderung angenommen haben, zum Wohle unseres Vereins zusammenzuarbeiten. Der Entscheidungsprozess des Präsidiums verläuft in vielerlei Hinsicht horizontal. Es gibt ein tiefes Gefühl von Respekt und Gleichheit unter den Mitgliedern. Wir legen Wert auf fundierte Argumente, Freundschaft und Kooperationsbeziehungen.

Professor Fernando Gascón Inchausti las uns den von Professor Cadiet erstellten Statusbericht des Vereins vor. Seine ersten Worte drückten seine Enttäuschung darüber aus, nicht persönlich bei uns sein zu können. Ich muss hinzufügen, dass es uns sehr leid tut, dass er heute nicht bei uns ist. Wir hoffen, dass er bald die gesundheitlichen Probleme überwinden wird, die ihn daran gehindert haben, zu uns zu kommen. Seine Arbeit als Exekutivgeneralsekretär seit Salvador de Bahía im Jahr 2007 und später als Präsident seit Heidelberg im Jahr 2011 gab der IAPL eine neue Dynamik. Mit der Unterstützung von Marcel Storme, Federico Carpi und Peter Gottwald leitete er einen Generationswechsel, der es ermöglichte, auf die Herausforderung zu reagieren, die sich bei der Änderung der Satzung durch die IAPL im Jahr 2011 stellte, und ein neues Präsidium zu bilden, um einen Wandel mit Kontinuität herbeizuführen.

Seit 2011 wurden viele Initiativen verabschiedet, aber die Werte, die das Leben der IAPL seit 1950 stärken, wurden treu respektiert. Am Ende seines Berichts sagte Cadiet, dass eine seiner Aufgaben darin bestehe, den Rat über den weiteren Weg zu beraten, um die nahe Zukunft der IAPL sicherzustellen. Er erwähnte, dass die globale Expansion der IAPL es ratsam machte zu denken, dass die Präsidentschaft nach Lateinamerika verlegt werden sollte.

In Cadiets Perspektive gibt es eine wesentliche symbolische Bedeutung. 1950 bestand das für die Einrichtung des IAPL zuständige Komitee aus neun Professoren, fünf aus Europa und vier aus Amerika. Der erste Kongress, auf dem unsere Gründerväter über die Schaffung der IAPL diskutierten, fand 1950 in Florenz statt, aber die Verabschiedung der Satzung fand 1972 in Mexiko statt. Unter den lateinamerikanischen Prozessualisten, die Teil unserer bedeutendsten Geschichte waren, könnte ich Eduardo J. Couture, Hernando Devis Echandia, Enrique Vescovi, Héctor Fix Zamudio, Cipriano Gomez Lara, José Carlos Barbosa Moreira, Ada Pellegrini Grinover und Augusto Mario Morello erwähnen. Sie alle haben zur gesunden Entwicklung unseres Vereins beigetragen. Auch junge lateinamerikanische Prozessualisten sind sehr aktiv, wie wir während der verschiedenen Sitzungen dieses Kongresses und der call for papers schätzen könnten.

Bei der Übernahme der mir vom Rat vorgeschlagenen Verantwortung und aus meiner lateinamerikanischen Identität berücksichtige ich die Bedeutung des Respekts für die Vielfalt. In den Unterschieden, in der Toleranz, im Wunsch nach Gleichheit und in der ernsthaften akademischen Arbeit finden wir solide Grundlagen für Wachstum als wissenschaftliche Gesellschaft, die sich für die Verbesserung der Justiz einsetzt. Der Weg der Komplementarität und des Pluralismus bereichert die IAPL und zeigt ihren globalen und integrierenden Charakter.

Lassen Sie mich einige Minuten auf meine Erfahrung als Präsidiumsmitglied zurückkommen. In den letzten acht Jahren zusammen mit Manuel Ortells, Teresa Arruda Alvim und Fernando Gascón Inchausti, die unsere Exekutivgeneralsekretäre waren, Michele Taruffo, Vizepräsident für Europa, Masahisa Deguchi und Masahiko Omura, Vizepräsidenten für Asien, Oscar Chase und Richard Marcus, Vizepräsidenten für Nordamerika, Burkhard Hess, unsere Schatzmeister, Janet Walker und Neil Andrews, die Generalsekretäre und unsere Ehrenpräsidenten Marcel Storme, Federico Carpi und Peter Gottwald, bildeten wir eine engagierte Gruppe, die sich dem Wachstum der IAPL widmete.

Es waren intensive Jahre, in denen wichtige Ziele erreicht wurden. Erwähnenswert ist unter anderem die Tatsache, dass zwei Weltkongresse organisiert wurden: Istanbul (2015) und der, den wir jetzt dank der engagierten Arbeit von Professor Koichi Miki genießen, sowie die Kolloquien in Moskau (2012), Athen (2013), Seoul (2014), Bogotá (2016) und Tianjin (2017) zusammen mit zwei internationalen Konferenzen, die gemeinsam mit dem Iberoamerikanischen Institut für Verfahrensrecht organisiert wurden: Buenos Aires (2012) und Salamanca (2018). Mit Blick auf die Zukunft und als Ergebnis des überlegenen wissenschaftlichen Niveaus unserer Treffen arbeiten wir an der Organisation der Kolloquien von Porto Alegre (2020), Örebro (2021) und Elfenbeinküste (2022) sowie an unserem nächsten Weltkongress in Lima (2023). Alle diese Aktivitäten wurden gemäß unseren Hausregeln für Kongresse, Kolloquien und andere Arten von akademischen Sitzungen geplant, die 2012 genehmigt wurden. Diese Regeln haben unsere Beziehungen zu den lokalen Organisatoren jedes unserer Kongresse vorhersehbar gemacht.

Wir arbeiten an der vierten Ausgabe der Postdoktoranden-Sommerschule. Wie bereits erwähnt, fanden die drei vorherigen Ausgaben in Luxemburg am Max-Planck-Institut unter der unvergleichlichen Gastfreundschaft meines lieben Freundes, Professor Burkhard Hess, statt und wurden von einer hochqualifizierten Gruppe junger Prozessualisten und Gastprofessoren besucht. Dies waren intensive und fruchtbare Debatten, die sich in den drei vom Nomos-Verlag veröffentlichten Bänden widerspiegelten.

Meiner Meinung nach ist die Idee des generationenübergreifenden Dialogs, die während der Sommerschulstunden entwickelt wurde, besonders bereichernd. Das chronologische Alter ist eine relative Grenze, wie Roscoe Pound und Giuseppe Chiovenda zeigen. Ersterer, 36, hielt seinen berühmten Vortrag über die Ursachen der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Justizverwaltung, und Chiovenda, 34, seine Konferenz über Verfahrensreformen und Schulen des modernen Denkens. Für keinen von ihnen war die Jugend eine Grenze für ihr Talent. Im Gegenteil, dank ihres Denkens wurden neue Horizonte berücksichtigt.

Dennoch hat sich der Meinungsaustausch zwischen den Generationen als Markenzeichen unserer Vereinigung erwiesen. Die Sommerschule bietet einen sehr interessanten Raum für gegenseitiges persönliches Wachstum und zur Stärkung der beruflichen und persönlichen Beziehungen, die die Grundpfeiler für die Entwicklung akademischer Projekte bilden.

Während des Istanbuler Weltkongresses wurde der Cappelletti-Preis verliehen. Die zweite Ausgabe des gleichen Preises ist bereits vergeben worden. Die Jury unter Vorsitz von Professor Richard Marcus und unter Beteiligung von Frédérique Ferrand, Remo Caponi, Álvaro Pérez Ragone und Masahisa Deguchi hat die um den Preis konkurrierenden Bücher sorgfältig geprüft und das Ergebnis ihrer Beratungen geliefert. Wir möchten uns erneut bei der Jury für die eingehende Prüfung der in den verschiedenen IAPL-Sprachen eingereichten Arbeiten bedanken. In Salamanca wurde der Storme-Preis nach ähnlichen Richtlinien vergeben. Wie unser ehemaliger Präsident bereits erwähnt hat, hat unser Journal seit 2011 siebzehn Bände erreicht. Wir diskutieren, wie die wissenschaftlichen Verdienste voll anerkannt werden können. Die Versammlung hat gerade die Änderung unserer Satzung gebilligt, die aus institutioneller Sicht einen echten Fortschritt bedeutet.

Einige der oben genannten Referenzen wiederholen die Informationen unseres ehemaligen Präsidenten. Mein Ziel mit dieser Wiederholung ist es, die Arbeit zu unterstreichen, die dank der Leitung von Professor Cadiet geleistet wurde. Ich hoffe auch, dass wir weiterhin auf die wertvolle Zusammenarbeit unserer geschätzten ehemaligen Präsidenten Federico Carpi und Peter Gottwald, von denen wir so viel gelernt haben, sowie der Ehrenmitglieder des Präsidiums und des Rates zurückgreifen können. Ich bin sicher, wir werden die Gesellschaft von Janet Walker und Michele Taruffo im Präsidium vermissen. Wir danken ihnen zutiefst für die Arbeit, die sie in den letzten acht Jahren geleistet haben.

Lassen Sie mich einen anderen und persönlicheren Standpunkt einnehmen. Als ich vor einigen Jahren den Lebensweg unseres ersten Präsidenten Alcalá-Zamora y Castillo recherchierte, fand ich einen Artikel, den er 1944 als Professor an meiner Universität veröffentlichte, weil er nach den spanischen Bürgerkrieg ins Exil musste. Der Titel des Artikels lautet „Projekt zur Gründung einer Vereinigung oder eines Instituts für internationales Verfahrensrecht“. Darin beschreibt er sein erstes Treffen mit James Goldschmidt im Jahr 1936 an der Universität von Valencia (Spanien), bei dem er die Gründung einer internationalen Vereinigung vorschlug. Alcalá-Zamora war 30 und James Goldschmidt 62 Jahre alt. Laut Alcalá-Zamora war dieser erste Versuch aufgrund des Exils beider frustriert. Goldschmidt musste zuerst aus Deutschland und später aus Spanien fliehen, weil er Jude war und Zuflucht in Montevideo suchen musste, wo er 1940 starb. Alcalá-Zamora begann ein langes Exil, das ihn zuerst nach Argentinien und später nach Mexiko führte. Bei diesem Treffen von 1936 wurde die erste Idee zur Gründung unseres Vereins geboren, die auf dem Kongress des italienischen Vereins im September 1950 erstmals in Florenz wiederholt wurde.

Dort wurde ein erstes Komitee eingerichtet, das sich aus fünf Europäern zusammensetzte: Carnacini, Redenti, Schönke, Schima und Fairén Guillén sowie vier Amerikanern: Alcalá-Zamora, Millar, Couture und Tasso, das die Aufgabe hatte, ein internationales Institut für Verfahrensrecht zu schaffen.. Die Bemühungen von Alcalá Zamora erreichten ihren Zweck auf dem Mexiko-Kongress 1972. Es ist überraschend, oder vielleicht auch nicht, dass Alcalá-Zamora nicht zur Gruppe von Europäern gehörte. Vielleicht zog er es in diesem Moment vor, wegen des Exils, unter dem er litt, mit Lateinamerika identifiziert zu werden. Die Tatsache, dass der erste Präsident unseres Vereins ein Professor meiner eigenen Universität sein sollte, ist ein Zufall, den ich überraschend finde.

1987 nahm ich am 8. IAPL-Weltkongress in Utrecht unter dem Vorsitz von Mauro Cappelletti teil. Ich erinnere mich deutlich an die Kraft seiner Schlussrede auf diesem Kongress. Unmittelbar nach Utrecht hatte ich das Glück, dass Cappelletti eine Forschung leitete, die ich ein Jahr lang am European University Institute durchgeführt hatte, und dass er mir seine Begeisterung für das enorme Potenzial des IAPL hinsichtlich des Schlüsselwerts des Zugangs zur Justiz und seiner verschiedenen Dimensionen übermittelte.

Bei der Schließung des 10. Weltkongresses in Taormina im Jahr 1995 erinnerte Marcel Storme als Präsident daran, dass Mauro Cappelletti 1976 sein Gast in Gent gewesen war. Die Beziehung zwischen Cappelletti und Storme und die Unterstützung des damaligen Generalsekretärs Vittorio Denti, trieben den Verein auf einen neuen Kurs. Auf dem 6. Gent-Kongress (1978) und dem 7. Kongress in Würzburg (1983) gelang es Cappelletti und Storme, unterstützt von Carpi und Gottwald, die Generation von Alcalá-Zamora, Redenti, Carnacini und vielen anderen nachzufolgen. Auf dem 14. Heidelberger Weltkongress wurde eine Änderung in der Kontinuität diskutiert. Die Änderung bezieht sich auf die Fähigkeit der IAPL, aufeinanderfolgenden Generationen von Prozessualisten zu ermöglichen, ihr Bestes zu geben, um ihre Bemühungen zur Verbesserung der Gerechtigkeit in jeder Ära zu verstärken, die durch soziale, kulturelle, politische und wirtschaftliche Anforderungen gekennzeichnet ist.

Kontinuität zeigt die Solidität spezifischer Grundwerte, die unser institutionelles Leben geprägt haben, wie demokratische Ideen, Solidarität, Bestrebungen nach Gleichheit und die Suche nach Justiz mit menschlichem Gesicht.

Nochmals vielen Dank für das Vertrauensvotum. Wir werden unser Bestes tun, um uns mit denen zu messen, die uns vorausgegangen sind. Wir teilen tief Freundschaft, Träume, Werte und Gefühle.

 

 

Loïc CADIET
Heidelberg, le 29 juillet 2011

1. First of all I want to apologize for not speaking German but Frédérique Ferrand spoke so well German Wednesday that she spoke for two.
The General Assembly of the International Association made me yesterday the great honour to appoint me as its new president.
I do not know whether it is a good idea or not but I shall do my best not to disappoint your trust and to fulfill all the duties that this honour requires.
I shall do it with your indispensable help as we ever did. You did not elect a single man but a group, I must say a team and I may say a wonderful team. I know I can count on the support of Oscar Chase, Michele Taruffo, Masahisa Deguchi, Eduardo Oteiza, Janet Walker, Neil Andrews, Burkhard Hess and Manuel Ortells Ramos, as well as yours and especially the help of the members of the Council that we decided to bring from 20 to 25 in order to improve its representativeness and particularly make more room for female colleagues as well as young colleagues.
The history of our Association is the history of a collective challenge. Generation after generation for over sixty years, since the association was founded in Florence, we are writing together this history like a novel chain.
I will note hide my emotion. I measure the weight of the responsibility entrusted to me.
I measure it when I look to the past so well told by Federico Carpi in Ghent some years ago, when I remember the name of Enrico Redenti, Niceto Alcalà-Zamora y Castillo, Mauro Cappelletti, Marcel Storme, Federico Carpi and Peter Gottwald, all these prominent personalities who ruled our association. All of them with their colleagues of the presidium and the council worked hard, most often at their own expenses, investing a lot of time and energy in the preparation of the congresses, the edition of the booklet, the development of the membership, and so many other tasks. A special thanks here to the honorary members of the presidium: especially José Carlos Barbosa Moreira, Ada Pellegrini Grinover, Yasuhei Taniguchi and Keith Uff. Thanks to them and thanks to the colleagues who accepted and who will accept to organize so important world congresses and regional conferences. Thank you so much Burkhard, all your colleagues of the Organizing Committee without forgetting your administrative team, especially Henriette Beisel, without forgetting Ms Hess because I know how the organization of such a congress requires times and energy to the detriment of family life. Thanks to you, thanks to them the Association has been consolidated over the years, has spread throughout the world and has increased its activities. Today our association has nearly four hundred members worldwide, representing more than 50 countries. I did not personally know Redenti, Alcalà-Zamora, Cappelletti but I had the chance to work very close to Marcel Storme, who was president when I became a member of the association and a member of the council, then to Federico Carpi and Peter Gottwald when I became Executive Secretary General. I learned a lot from them. I hope that I will be able in my turn to transmit the memory and the invaluable knowledge they generously gave me.
2. También se midió el peso de las responsabilidades que me han confiado, cuando miro hacia el futuro. En el mensaje que escribió al fin de Junio, Federico Carpi nos dice que el futuro está en nuestras manos et que debemos asegurar el cambio en la continuidad. Creo que sí, en la composición como en las actividades de nuestra Asociación.
Considerando su composición, la continuidad es la presencia en el presídium de nuestros colegas Michele Taruffo, Oscar Chase y Masahisa Deguchi; es la presencia en el consejo de nuestros colegas José Roberto Dos Santos Bedaque, Frédérique Ferrand, Moon-hyuk Ho, Miklós Kengyel, Dimitri Maleshin, Vytautas Nekrošius, Walter H. Rechberger, Rolf Stürner, Piet Taelman, Alan Uzelac, Garry D. Watson.
El cambio es la llegada en el presidium de nuestros colegas Janet Walker, Neil Andrews, Burkhard Hess, Manuel Ortells Ramos y Eduardo Oteiza. En este presidium, los vice-presidentes son Oscar Chase (America del Norte), Masahisa Deguchi (Asia), Eduardo Oteiza (America latina) and Michele Taruffo (Europe); Neil Andrews, Burkhard Hess, Manuel Ortells Ramos and Janet Walker componen el Secretariat-General, Manuel Ortells Ramos volviendo Secretario general ejecutivo y Burhard Hess Tesorero de la Asociacion despues de un corto periodo de transicion.
El cambio es tambien la llegada en el consejo de nuestros colegas Teresa Armenta Deus, Teresa Arruda Alvim Wambier, Paolo Biavati, Remo Caponi, Laura Ervo, Fernando Gascon Inchausti, Angela Ester Ledesma, Richard Markus, Remco van Rhee and Michael Stürner.
Considerando, en segundo lugar, sus actividades, la continuidad es primero y principalmente la fidelidad a los principios que llevaron a la formación de la asociación en las secuelas de la Segunda Guerra Mundial. Escuchamos lo que decía Piero Calamandrei en su informe final del primero congreso mundial de derecho procesal civil en Florencia, del 30 de setiembre al 3 de octubre de 1950: “El estudio, considerado como misión y como cooperación humana nos trae ese gran apoyo que hemos experimentado hasta aquí, incluso durante el congreso. Es esta perennidad, este nexo que es constante entre los hombres, incluso a lo largo de los períodos en los cuales las armas alcanzan las barreras más salvajes. Y aún cuando la guerra parece dividir los pueblos con brutalidad, por encima de la contienda, los libros continúan sin saberlo su coloquio a distancia. Esta fraternidad, esta solidaridad persisten a pesar y contra todo, en los cielos del espíritu”. Nuestra responsabilidad es alimentar entre todos los procesalistas del mundo, en el respeto mutuo de sus diferencias, el fuego de la solidaridad, cooperación y amistad a fin de promover une justicia más humana y más democrática, una tutela jurisdiccional más eficaz respetando el derecho a un juicio justo. Nuestra asociación debe seguir siendo una gran familia, donde los mismos ideales de justicia deben ser más fuertes que las afiliaciones nacionales, políticas o religiosas. En nuestra casa común, no hay espacio para nacionalismo, extremismo, xenofobia, intolerancia.
En este espíritu, la continuidad es tambien la organizacion de las conferencias el ano proximo en Buenos Aires, en Junio, y Moscu en septiembre; en 2013 en Grecia, en 2014 en Corea del Sur, pues la preparacion del decimoquinto congreso mundial por lo cual nuestra associacion tiene buenos contactos, especialmente con colegas de Turquia. En los proximos meses podremos darles más informaciones. Muchissimas gracias a nuestros amigos OTEIZA, MALESHIN, KLAMARIS, y HO. También vamos a hacer esfuerzos para desarrollar la asociación en el mundo donde todavía no existe o existe poca: África, Medio Oriente, Asia central y China.
En cuanto al cambio, es principalmente de dotarnos de nuevas herramientas de desarrollo. Ya hemos empezado con la modernización durante este congreso de los estatutos de la asociación, con la creación de nuestra revista internacional de derecho procesal cuyo primer número fue publicado por Intersentia hace unos días. Muchas gracias para Marcel Storme para su iniciativa, su implicación y su determinación en este ámbito. Vamos a seguir con el diseño de una página web dinámica e interactiva por la cual nuestro colega y amigo Eduardo Oteiza tiene algunas ideas. Nuestra actividad también debe tratar de avanzar en nuevas direcciones, especialmente en dirección de los jóvenes procesalistas que son el futuro de nuestra asociación. Tenemos que encontrar la manera de hacerles participar más de cerca a nuestras actividades: por ejemplo crear une rubrica “Joven procesalista” en nuestra revista, organizar encuentros doctorales y post-doctorales, quizás entregar un premio a los mejores jóvenes procesalistas. Claro que no es fácil pero el movimiento se demuestra andando. Otra dirección podría ser la institución de comisiones permanentes, que serian grupos de trabajo abiertos a todos los miembros de la asociación sobre una base voluntaria, dedicados a cuestiones particulares como, por ejemplo, la terminología procesal. Los congresos y las conferencias no deben ser nuestro único horizonte. Podemos, debemos probar estas pistas aun que sea modestamente, trabajando juntos. Somos abiertos a todas las ideas. Roma ha necesitado mucho tiempo para que sea Roma. Nuestra asociación también necesita mucho tiempo. Sus Remus y Romulus se llamaban Enrico Redenti, Hans Schima, Adolf Schönke, Victor Fairén-Guillen, Robert Wyness Millar, Niceto Alcalà Zamora, Oscar de Cunha y Eduardo Couture.
3. Mais, dans l’immédiat, c’est un autre chemin que nous allons emprunter, demain, celui de Strasbourg, et puisque l’occasion m’est offerte aujourd’hui de m’exprimer dans ma langue maternelle, ce dont je remercie chaleureusement les organisateurs du congrès, je souhaite pouvoir vous dire un mot de Strasbourg, pour deux raisons.
La première est que je souhaite rassurer Burkhard qui, lundi dernier, lors de la séance d’ouverture du congrès s’inquiétait, avec délicatesse, que le choix d’organiser une visite à Strasbourg à la suite d’un congrès ayant lieu à Heidelberg soit mal compris. Il n’y a aucune raison qu’elle le soit. Qu’il se rassure. Strasbourg est certes située en France mais Strasbourg est une ville européenne, à la fois siège d’institutions de l’Union européenne et du Conseil de l’Europe. L’européanité de Strasbourg est inscrite dans son paysage, dans ses monuments, dans les gens qui y vivent, dans les langues qu’on y entend, dans le droit qu’on y enseigne à la faculté.
Ce qui me conduit à la deuxième raison de parler de Strasbourg et cette fois-ci c’est à Herbert Kroncke que je ferai référence. Lundi dernier, notre collègue nous a expliqué les bonnes raisons qu’il y avait de considérer qu’Heidelberg était un bon choix pour ce 14ème congrès de l’AIDP et, au nombre de ces raisons, figuraient les noms des grands professeurs de droit international et de droit processuel ayant enseigné à Heidelberg depuis sa création. Il ne m’en voudra pas si j’ajoute à sa liste le nom d’un professeur de droit civil de cette belle université, un professeur de droit civil bien connu des juristes français, dont l’œuvre a été popularisée en France au 19ème siècle par deux professeurs de droit civil de la faculté de droit de Strasbourg qui, par la suite, écriront leur propre traité qui deviendra, pendant plusieurs décennies, la source d’inspiration principale de la Cour de cassation dont ils seront devenus membres. A cette époque du 19ème siècle, le code Napoléon était encore applicable dans cette partie de l’Europe et ce professeur allemand en avait fait le commentaire selon une méthode nouvelle que suivront à leur tour les deux professeurs français. Ce professeur d’Heidelberg est Karl-Salomo Zachariae et ces deux professeurs de Strasbourg sont Charles Aubry et Charles Rau. Il se trouve que le Cours de droit civil français d’après la méthode de Zachariae d’Aubry et Rau comportait deux parties, une première partie intitulée Droit civil théorique français et une deuxième partie intitulée Droit civil pratique français, dans laquelle Aubry et Rau traitaient de l’action et des exceptions, de l’autorité de la chose jugée, de la preuve et de la prescription, qui sont aussi des questions de procédure civile où se manifeste le plus la dialectique du droit substantiel et du droit processuel, ce qui nous ramène à l’objet de notre congrès et me conduit en même temps au point final de mon intervention
Gracias por su atención
Thank you for attention.
Et rendez-vous à Buenos-Aires, puis à Moscou.

 

 


Peter GOTTWALD
2010

Liebe Mitglieder und Freunde,
in diesen Zeiten wirtschaftlicher und politischer Turbulenzen erlebt die IAPL einen Aufschwung. Nach einer langen und sehr erfolgreichen Zeit unter Präsident Marcel Storme befinden wir uns nun in einer Zeit von Veränderungen, in der auf natürliche Art und Weise die jüngere Generation das Ruder der IAPL schrittweise übernehmen und die Geschäfte leiten wird.
Dieser Wechsel wird deutlich durch das Amt des Präsidenten. Der letzte „Brief des Präsidenten“ 2009 kam von Federico Carpi, und nun, seit September 2009, bin ich, als das jüngste 1995 gewählte Mitglied im Präsidium, Präsident. Unser Ehrenpräsident Marcel Storme kann diesen Sommer seinen 80. Geburtstag feiern. Federico Carpi wird im Januar sein 70. Lebensjahr vollenden. Ich selbst habe das Alter von 65 überschritten.
Federico Carpi war ein hochverehrter, sehr gewissenhafter Generalsekretär und ebenso ein beeindruckender Präsident. Im Namen von uns allen und ich ganz persönlich möchte ihm (und seiner Ehefrau Paola) für sein großes persönliches Engagement für die IAPL über eine so lange Zeit hinweg herzlich danken. In seinem Brief von 2009 rief Federico uns allen den beachtenswerten Werdegang unserer Vereinigung in Erinnerung und würdigte all die großen Wissenschaftler, die direkten Anteil am Leben der IAPL hatten. Diejenigen, die etwas über bedeutende Lehrer des Zivilrechts von den 50er Jahren bis zur ersten Dekade des 21. Jahrhunderts lernen möchten, sind herzlich eingeladen, den hervorragenden Bericht von Federico nachzulesen.
Wie er fühle auch ich mich sehr geehrt, Präsident geworden zu sein, nachdem ich 14 Jahre lang als Generalsekretär tätig war. Ich bin sehr glücklich und dankbar dafür.
Das Hauptanliegen meiner Präsidentschaft ist die Intensivierung unserer Bemühungen, die länderübergreifende Kooperation zwischen Juristen und den Austausch juristischer Informationen zu verbessern, die auch der Grundgedanke unserer Vereinigung ist, ebenso wie junge Wissenschaftler weltweit zu ermutigen, sich in dieser Gemeinschaft zu engagieren.
Seit 1978 werden alle Dokumente unserer Weltkongresse und sonstiger Konferenzen veröffentlicht. Sie bilden eine sehr bemerkenswerte Sammlung über den Rechtsvergleich im Verfahrensrecht. Dennoch fehlt uns eine Plattform für den konstanten Austausch von Ideen, die allen Mitgliedern offen steht und nicht nur einer begrenzten Anzahl von Berichterstattern unserer Tagungen. Auf einen ersten Vorschlag hin von Stefan Leible und dank der Anstrengungen von Marcel Storme wird die IAPL nun eine mehrsprachige „Internationale Zeitschrift für Prozessrecht“ herausbringen. Diese Zeitschrift soll zweimal im Jahr von Intersentia Publishers, Belgien, herausgegeben werden, mit Loïc Cadiet und mir als verantwortlichen Herausgebern, in Zusammenarbeit mit einem großartigem Team aus Mitherausgebern und Redaktionsassistenten sowie einem Herausgeberbeirat. Die Zeitschrift wird Artikel auf Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch und Spanisch enthalten. Die erste Ausgabe soll im Frühling 2011 erscheinen. Da unsere Zeitschrift wirklich ein gemeinsames und internationales Forum sein soll, sind Sie alle herzlich dazu eingeladen, Ihre Vorschläge bei den verantwortlichen Herausgebern einzureichen. Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, werden alle Artikel einen strengen peer review Prozess durchlaufen, bevor sie zur Veröffentlichung angenommen werden. Ich bin sicher, dass unsere gemeinsamen Anstrengungen die Zeitschrift zum Erfolg führen werden, und sie bald schon zu der führenden Zeitschrift für Prozessrecht in einem internationalen Kontext werden wird.
Ferner werden wir die Website der IAPL verbessern und sie insbesondere zu einer technisch unabhängigen Plattform der IAPL zu umzugestalten.
In der Zwischenzeit wurden beide Konferenzen, die im letzten Brief des Präsidenten angekündigt wurden, mit großem Erfolg abgehalten. Manuel Ortells Ramos (zusammen mit seinem Team) hat seine Konferenz in Gandia und Valencia (Spanien) im Oktober 2008 perfekt organisiert. Schon bei der Konferenz konnte er zwei Veröffentlichungen über „Oral and written proceedings: Efficiency in civil procedure“ (hrsg. zusammen mit Federico Carpi) und eine Abhandlung über „Appeals to Supreme Courts in Europe“ präsentieren. Gleichermaßen herausragend war die Organisation von Janet Walker und Oscar Chase (ebenfalls zusammen mit ihren Teams) der Konferenz in Toronto im Juni 2009. Die Vorträge, die dort gehalten wurden, wurden kürzlich bei LexisNexis in einem Buch mit dem Titel „Common Law, Civil Law and the Future of Categories“ veröffentlicht. Vielen Dank nochmals an alle jene, die zu dem Erfolg beider Konferenzen beigetragen haben.
Dieses Jahr richten wir unsere Blicke auf die baldige Konferenz in Pécs über „Electronic Justice – Present and Future“, September 23.-25. 2010, organisiert von Miklos Kengyel. Die Konferenz widmet sich allen Innovationen und Änderungen, die die Einführung, oder sollte ich besser sagen, die Invasion moderner Informationstechnologie in die Zivilgerichtsbarkeit bringt. Pécs ist eine bemerkenswerte Stadt im Süden Ungarns und als eine der Kulturhauptstädte Europas in diesem Jahr besonders lohnend zu besichtigen. Nächstes Jahr wird vom 25.-30. Juli 2011 der 14. Weltkongress für Prozessrecht in Heidelberg (Deutschland) stattfinden. Er wird organisiert von Burkhard Hess im Rahmen der Feierlichkeiten anlässlich des 625. Geburtstages der Ruprecht Karls Universität in Heidelberg. Nachdem wir uns viele Jahre auf die Effizienz der Zivilgerichtsbarkeit fokussiert hatten, wird sich der Kongress um den Kern unserer Aktivitäten, nämlich der Realisierung von „Prozessualer Gerechtigkeit“ drehen. Alle Mitglieder der IAPL sind herzlich dazu eingeladen, an dieser Veranstaltung in der romantischen Stadt Heidelberg teilzunehmen. Für das Jahr 2012 kann ich noch zwei Konferenzen ankündigen: Eine im Frühling in Argentinien, organisiert von Eduardo Oteiza im Namen der argentinischen Vereinigung des Prozessrechts und des iberomerikanischen Institutes des Prozessrechts und eine zweite in Moskau (Russland), organisiert von Dmitri Maleshin von der Lomonossov Universität. Wir sind sehr glücklich, dass zum ersten Mal Konferenzen in diesen beiden Ländern stattfinden können.
Dieser Brief soll nicht enden ohne den Dank an alle Mitglieder des Präsidiums für deren freundliche Unterstützung, insbesondere der unseres Geschäftsführenden Generalsekretärs Loïc Cadiet, für die Führung unserer täglichen Geschäfte und für die Vorbereitung der neuen Ausgabe unserer Mitgliederliste.
Zum Ende dieses Briefes möchte ich alle Mitglieder dazu auffordern, die angebotenen Möglichkeiten an wissenschaftlichem und persönlichem Kontakt und Austausch zu nutzen, ihre Ideen im Rahmen des Forums der IAPL zu präsentieren, junge Akademiker, die an der internationalen Kooperation interessiert sind, zu ermutigen, den Aktivitäten der IAPL beizuwohnen und sie als neue Mitglieder zu werben.

 


Federico CARPI
2009

Liebe Mitglieder und Freunde,
Es ist kaum zu beschreiben, wie es möglich ist, solch gegensätzliche Empfindungen zu haben: Zum einen Dankbarkeit für ihren Vertrauensbeweis, indem Sie mich zum Präsidenten ernennen, zum anderen auch Sorge, dem Amt gerecht zu werden und all die Aufgaben, die es mit sich bringt, erfüllen zu können.
Ich bin erleichtert wenn ich daran denke, dass ich die Aufgaben des Präsidenten im Tandem mit Peter Gottwald ausführen werde und ich mich auf die Unterstützung von Ada Pellegrini Grinover, Oscar Chase, Masahisa Deguchi, Loïc Cadiet, Michele Taruffo, und ebenso die Ihre, verlassen kann.
Meine Gedanken sind bei meinen Vorgängern: Enrico Redenti, Niceto Alcalà Zamora y Castillo, Mauro Cappelletti sowie natürlich Marcel Storme und allen Mitgliedern, die so viel für unsere Vereinigung taten, einschließlich der Organisation von Weltkongressen und Kolloquien, welche unglaublich wichtig für die weitere Entwicklung des Zivilprozessrechts waren. Ich denke an José Carlos Barbosa Moreira und Yashuei Taniguchi, die viele Jahre Vizepräsidenten unserer Vereinigung waren und trotz langer Anreisen immer an unseren Versammlungen teilgenommen haben, um wertvolle Ratschläge zur Wahl der Themen und Redner der Kongresse zu geben. Ich denke an Walther Habscheid, Pessoa Vaz, Ulla Jacobsson und Sir Jack Jacob, Wedekind, Pelaya Yessiou-Faltsi, Walter Rechberger, Kostantinos Kerameus, Italo Andolina, Mieczyslaw Sawczuk und viele andere, unter denen ich besonders hervorheben möchte: Professor Sherman und Professor Yannopulos, die uns in New Orleans beherbergten; ebenso Tony Jolowicz, Vittorio Denti, Augusto Morello, Jacques Normand und Roger Perrot und auch Cipriano Gomez Lara, der uns nach all seinen Bemühungen um die Organisation des 12. Weltkongresses in Mexiko verlassen hat. Ferner möchte ich auch an unsere japanischen Kollegen erinnern und den Kongress, den sie organisiert haben: Takeshi Kojima in Tokyo und Masahisa Deguchi 2006 in Kyoto.
In diesen Jahren teilten sich Peter Gottwald und Keith Uff die schwierige Arbeit der Geschäftsführung, und es ist beiden zu danken, dass die Vereinigung, mit nun etwa 350 Mitgliedern weltweit, bedeutender und größer wurde. Die Mitgliederbroschüre, die Sie erhalten werden, belegt dies. Der Generalsekretär, Professor Loïc Cadiet, hat die Broschüre herausgegeben: Ich möchte ihm hiermit für seine herausragende Arbeit danken.
Ein ausdrücklicher Dank gilt Marcel Storme, nun Ehrenpräsident, für seinen großen Einsatz, seine Tätigkeit und seinem Enthusiasmus, wodurch sich die Vereinigung weltweit so entwickeln konnte, wie der letzte Weltkongress in Salvador de Bahia gezeigt hat. Dieser Kongress ist von Ada Pellegrini Grinover, Petronio Calmon Filho und ihren Mitarbeitern hervorragend organisiert worden, wofür wir nochmals danken möchten.
Ich bin mir sicher, dass die Zukunft sowohl eine engere Zusammenarbeit im Fachlichen hervorbringen und auch die freundschaftliche Verbundenheit stärken wird.
Das Kolloquium über „Oral and written proceedings: efficiency in procedure“, welches in Valencia vom 6. bis 8. November 2008 stattfinden wird, ist dank Professor Manuel Ortells Ramos nun organisiert.
Danach werden wir ein weiteres Kolloquium vom 3. bis 6. Juni 2009 in Toronto veranstalten, an dessen Planung ich bereits zusammen mit Oscar Chase, Janet Walker und Collem Hanycz, und, wie ich vermute, unter stetiger Präsenz von Garry Watson arbeite. Das Hauptthema wird „Neither Common nor Civil: Procedural Reform and the need for New Categories” sein.
Des Weiteren ist für 2010 ein Kolloquium in Pécs, Ungarn, geplant. Der XIV. Weltkongress wird 2011 in Berlin stattfinden und Neil Andrews hat angeregt, in Cambridge ein Kolloquium abzuhalten.
Gerade im Hinblick auf die Organisation solcher Veranstaltungen sollten wir unsere Zufriedenheit mit dem Erreichten, das den Austausch von Forschung und Wissen zwischen den Experten weltweit ermöglicht, zum Ausdruck bringen.
Das kann wesentlich zur Zukunft eines der nobelsten menschlichen Aufgaben beitragen: Die Entwicklung des Rechts, um den Anforderungen eines modernen Staates gerecht zu werden und effektiven Rechtsschutz auf konstitutionellem und überstaatlichem Niveau, sowie fundamentale Menschenrechte zu gewährleisten.
Die Aufrechterhaltung des Wissensaustausches, die Beobachtung des Rechts, das Gefühl, einer großen Familie anzugehören – so wie sich unsere Vereinigung auch definiert – kann dazu beitragen, Extremismus und Missbrauch zu bekämpfen. Nach den letzten Untersuchungen könnte dies dazu führen, jenes höchste Gut, auf dem so oft herumgetrampelt wird, zu bewahren, nämlich Frieden, die Beachtung des Rechts und seines gerichtlichen Schutz.
In seiner Schlussrede bei der Konferenz in Lund bemerkte Mauro Cappelletti mit Blick auf den Geist unserer Vereinigung: „Es ist eine offene Vereinigung von Wissenschaftlern; offen für Wissenschaftler des Prozessrechts aller Länder, aller Rassen und aller Glaubensrichtungen ohne Schranken oder Diskriminierung. Eine wissenschaftliche Vereinigung zu sein bedeutet nicht, vom wirklichen Leben isoliert zu sein. Wir sind Wissenschaftler, die sich mit Recht beschäftigen, und Recht ist selbstverständlich ein politisches Phänomen, und in der Tat die Realität des gesellschaftlichen Lebens.“
Ich denke, dies sind auch heute noch die besten Worte.
Wie wir sehen können, sind die Grundfesten unserer Internationalen Vereinigung für Prozessrecht stark: vivat, floreat, crescat!



Marcel STORME
Gent, 16. Januar 2007

Nicht ohne eine gewisse Nostalgie möchte ich ein kurzes Vorwort zu unserer Broschüre hinzufügen, die dank Federico Carpi erneut erscheint, und die die Namen der Mitglieder unserer weltweiten Vereinigung enthält.
1976, vor über 30 Jahren, kam mir anlässlich des 10. Geburtstages des belgischen Code of Judicial Procedure (1967-1977) in Gent der Gedanke, ein weltweites Symposium für Prozessrecht abzuhalten mit dem Titel: Towards a Justice with a Human Face.
Wir waren überwältigt von dem unglaublichen Erfolg dieser Veranstaltung, die nicht weniger als 300 Teilnehmer aus 50 Nationen nach Gent lockte.
Während der Vorbereitung für diesen ersten Weltkongress konnte ich mich jederzeit auf die uneingeschränkte Unterstützung unseres verstorbenen Präsidenten, Mauro Capelletti, und unseren ebenso zu betrauernden Generalsekretärs, Vittorio Denti, verlassen.
Nachdem der Anstoß gegeben war, folgte unmittelbar der Durchbruch zur Annäherung des akademischen und rechtsvergleichenden Ansatzes im Prozessrecht, nun aber mit weltweitem Anspruch – in den Fußstapfen der IAPL, die 1948 in Florenz gegründet worden war.
In den Anfangszeiten war es nicht einfach, einen Ort für den nächsten Weltkongress zu finden. Letztlich war es unser Kollege Walther Habscheid, der die Mühe der Organisation eines Kongresses in der wunderbaren Stadt Würzburg übernahm.
Seither haben wir alle vier Jahre große Kongresse abgehalten: In Utrecht, Coimbra, Taormina, Wien und Mexiko. Wir haben es auch geschafft, während der Feierlichkeiten anlässlich der 900-Jahrfeier der ältesten Universität in Bologna, einen außerordentlichen Kongress zu veranstalten.
Symposien etwas bescheideneren Umfangs haben in zahlreichen Städten wie Lund, Lublin, Thessaloniki, New Orleans, Gent, Brüssel, Coimbra, Paris/Dijon, Wien/Budapest und Kyoto stattgefunden.
Während des bevorstehenden Weltkongresses in Salvador de Bahia wird das Präsidium, welches seit Taormina (1995) im Amt ist, geschlossen abtreten.
Einige Mitglieder des Präsidiums haben sich bereit erklärt, die Geschäfte gemeinsam mit den in Salvador neu zu wählenden Mitgliedern weiterzuführen.
Somit wird eine Ära ihr Ende finden: Die Ära von Niceto Alcala Zamora y Aragon, die Ära von Mauro Cappelletti und die des gegenwärtigen Präsidenten, auf die eine neue folgen wird, worin sich die Kontinuität unserer weltberühmten Vereinigung ausdrücken wird.
Im Recht gibt es wenige Bereiche, die mit den nationalen Interessen so eng verbunden sind wie das Prozessrecht. Das wurde immer wieder in allen Büchern über das Prozessrecht des 19. und 20. Jahrhunderts betont.
Diese Erfahrung hat auch die Europäische Union gemacht, deren anfängliche Anläufe zur Harmonisierung, oder zumindest der Annäherung der Prozessrechte, innerhalb der Union auf besonders heftigen Wiederstand gestoßen sind.
Diese nationale, in manchen Fällen sogar nationalistische Einstellung steht im Gegensatz zu der Tatsache, dass es weltweit keinen Bereich des Rechts gibt, in dem die Probleme überall die gleichen sind: Den Zugang zur Justiz zu sichern, der gleichermaßen bezahlbar, schnell und transparent ist. Das ist die goldene Regel, welche in Artikel 6 der Europäischen Menschenrechtskonvention zusammengefasst wurde: „Eine faires Verfahren innerhalb einer angemessenen Frist vor einem unparteiischen und unabhängigen Gericht“.
Es kann keinen Zweifel geben, dass der Durchbruch des Prozessrechts in dem weltweiten Forum der außergewöhnlichen Pionierarbeit meines geschätzten und gefeierten Amtsvorgängers Mauro Cappelletti zu verdanken ist.
Sein Meisterwerk „Access to Justice“, hat der Welt auf großartiger Art und Weise die Augen geöffnet.
Mit der internationalen Vereinigung haben wir auf dieser Grundlage aufbauen können.
Die Ergebnisse aller Tagungen und Kongresse wurden in elegant ausgestatteten Bänden veröffentlicht und auf diesem Wege allen Prozessrechtsgelehrten weltweit zugänglich gemacht. Der Austausch von best practises im Zivilprozessrecht kann nicht länger als bedeutsamer Sonderfall angesehen werden, wie es erst kürzlich während der Tagung in Kyoto deutlich wurde.
Mit dem Kongress in Salvador de Bahia wird meine Zeit im Amt als Präsident unwiderruflich beendet sein. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, meine Dankbarkeit für das Privileg, dieses wunderbare internationale Abenteuer erlebt haben zu dürfen, auszudrücken.
Dank gilt auch meinem verehrten Vorgänger, Mauro Cappelletti, mit dem ich zum Wohle der Vereinigung hervorragend kooperiert habe.
Dank gilt ebenfalls dem gegenwärtigen Präsidium, welches seit Taormina stets bereitwillig sein Tun und Handeln dem Interesse unserer Vereinigung und dem Wohlergehen von Bürgern weltweit gewidmet hat.
An ihren Interessen haben wir uns bei jedem Versuch oder zumindest jedem Schritt, den wir unternommen haben, um die Abläufe juristischer Institutionen, die Prozessabläufe und Regeln des Prozessrechts zu verbessern, orientiert.
Möge das in Salvador de Bahia neu gewählte Präsidium erfolgreich sein. Dies ist der sehnlichste Wunsch des Präsidenten einer großartigen internationalen Vereinigung, der kurz vor dem Ruhestand steht.

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